Üblicherweise nutzte Jan Oeltjen die Zeit nach Neujahr, um sich selbst zu portraitieren. Aus den Januarwochen stammen etliche seiner sich selbst erforschenden Arbeiten, die mit kritischem Blick die Veränderungen an ihm und seiner Psyche festhielten. Im Jahr vor seinem Tod brach Oeltjen mit dieser Tradition; bei disem Blatt handelt es sich um die letzte bekannte Arbeit des Künstlers. Hier schließt sich somit ein 70jähriger Bogen, der kurz vor der Jahrhundertwende im wilhelminischen Kaiserreich begonnen hatte und nun im blockfreien Jugoslawien unter Tito endete.
Der Strich war unsicher und schwach, aber die Komposition war ungebrochen stark und einfach: Eine Landschaft, ein Tier im Vordergrund, ein Baum dabei. Viel mehr hatte Oeltjen nie benötigt, um einige seine stärksten Arbeiten anzufertigen.