Luigi Kasimir, 1881 geboren, wuchs in der damals noch österreichischen Steiermark auf. Er stammte aus der deutschprachigen Oberschicht der Stadt Pettau (heute Ptuj/Slowenien). Sein Vater Alois, als Künstler Autodidakt, als Familienmensch streng patriachalisch, mit einer starken Voreingenommenheit gegen das Slawische, benannte seinen Sohn Alois Heinrich bald in Luigi um. Grund dafür war die Italophilie des Vaters, der wiederholt Studienreisen nach Rom machte und sie zum Anlass nahm, Motive für seine Arbeiten zu suchen. Er bildete Luigi zunächst aus, ließ ihn aber nach der Matura nach Wien an die Akademie ziehen. Dort und später an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt erwarb Luigi Kasimir eine profunde Ausbildung, die ihn nicht nur zum akademischen Künstler ausbildete, sondern darüber hinaus auch zur Leitung eines technischen Reproduktionsbetriebes befähigte.
Diese vorgesehene Stelle in Graz trat Kasimir jedoch nicht an, sondern warf sich mit dem Mut des Talentierten, dem dies von kompetenter Seite mehrfach bestätigt worden sein soll, auf eine freie Künstlerkarriere.
Fortsetzung folgt